Scubabavaria
Der   Walchensee   liegt   im   Vorgebirge.   Man   erreicht   ihn   über   die Autobahn    München-Garmisch,    verläßt    diese    bei    der    Ausfahrt Kochel.   Durch   Kochel   hindurch   erreicht   man   den   Kesselberg.   Eine interessante Paßstraße die direkt zum Walchensee führt. Der   See   ist   mit   198   Metern   Tiefe   der   tiefste   See   Bayerns   und neben     dem     Starnberger     See     auch     der     mit     den     meisten Tauchunfällen.   In   keinem   Fall   darf   man   den   See   unterschätzen. An   fast   allen   Ufern   geht   es   steil   bis   senkrecht   in   die   Tiefe.   Und   ab 15      Metern      sind      es      auch      im      Hochsommer      4      Grad Wassertemperatur.    Vereisende    Atemregler,    aber    auch    teilweise schlechte    Sichtbedingungen    sind    hier    die    Hauptgründe    für Tauchunfälle.    Geht    man    die    Sache    jedoch    mit    dem    nötigen Respekt,   der   richtigen   Ausrüstung   und   wohlmeinender   Vorsicht an,   hat   man   einen   See   der   für   vielfältige   Taucherlebnisse   sorgt. Dabei kann die Sichtweite im Winter mehr als 20 Meter betragen.   
Im   Mai   hingegen   können   es   auch   schon   einmal   0   Meter   sein,   wenn   die   Schneeschmelze   das   Wasser   eintrübt.   Tauchplätze   gibt es   reichlich.   Darunter   sind   gleich   5   Steilwände   zu   finden.   Eine   sechste   Wand   ist   nur   nach   15   Minuten   Schnorcheln   zu   erreichen und   beginnt   auch   erst   in   40   Meter   Tiefe.   Aber   nicht   nur   die   Steilwände   machen   den   See   zum   Genuß.   Versunkenen   Bäume,   viel belebte Bacheinläufe, 3 Autowracks und nicht zu vergessen die beeindruckende Land- schaft machen den Walchensee zu einem lohnenswerten Ziel. Allerdings    gibt    es    einige    kleine    Hürden,    speziell    bei    den    besonders    guten    Tauchplätzen.    Außer    den    Kletterpartien    bei Niedrigwasser   gibt   es   noch   den   Anmarsch   zu   den   Tauchplätzen   am   Nordufer.   Diese   sind   nämlich   nicht   mit   dem   Auto   erreichbar. Mit   dem   Handwagen   oder   Anhänger   muß   die      Ausrüstung   von   Urfeld   aus   die   1   bis   2   km   zum   Tauchplatz   transportiert   werden. Allerdings liegen dort insgesamt 3 absolut sehenswerte Steilwände, was die Mühe durchaus lohnt.
Walchensee Vulkankratersee (802 Meter ü. N. N.) Tiefe: 198 Meter im Vorgebirge westlich der Autobahn Garmisch
Galerie Tiefe: 15 - 70 Meter Direkt   am   ersten   Lawinenschutztunnel   gelegen.   Da   dies   auch   ein   beliebter   Platz   für   Surfer   ist   muß   man   schon   sehr   früh   da sein,   um   noch   einen   Parkplatz   zu   erwischen.   Bester   Einstieg   ist   am   ersten   Pegelhaus.   Die   Steilwand   beginnt   hier   erst   in   mehr als   20   Meter   Tiefe.   Taucht   man   nach   links   erreicht   man   erst   in   über   50   Meter   Tiefe   die   Wandkante.   Nach   rechts   hin   zum   2. Pegelhaus   steigt   die   Abbruchkante   bis   auf   10   Meter   an.   Im   Steilhang   des   2.   Pegelhauses   liegt   in   36   Meter   Tiefe   ein   Autowrack. Taucht   man   in   Tiefen   um   10   Meter   weiter   Richtung   Süden   findet   man   Reste   vom   Straßenbau   in   Form   von   Beton   und Stahlteilen.
Autowrack in 34-38 Meter Tiefe
Philharmonie Tiefe: 12 - 35 Meter
Diese   kleine,   aber   sehr   schöne   Steilwand   erreicht   man   nach   ca.   10   Minuten   Tauchzeit   vom ersten   Pegelhaus   nach   links   tauchend.   Ein   gewaltiger   Baumstamm   markiert   den   Beginn der   Wand.   Am   Wandfuß   findet   man   eine   kleine   Felsspalte.   Weitere   Spalten   durchziehen den   hinteren   Wandbereich   an   dem   entlang   man   am   Steilhang   auftaucht.   In   diesen   Spalten sind   oft   Aalrutten   anzutreffen.   Noch   ein   gutes   Stück   hinter   der   Wand   liegt   ein   Schlitten. Auch   eine   Art   Geigenkasten   war   dort   zu   finden.   Dieser   und   die   Tribünenartige   Steilwand waren die Inspiration, als ich im Februar 1992 den Tauchplatz Philharmonie nannte.
Pioniertafel 1 Tiefe: 0 - 25 Meter Die   erste   Wand   der   Pioniertafel   ist   mitunter   die   schönste   des   ganzen   Sees.   Durch   große   nach   oben   führende   Felsspalten   und Risse   ist   die   Wand   zerklüftet.   In   diesen   Rissen   findet   man   mitunter   sogar   kleinere   Fischschwärme.   Der   übrige   Teil   der   Wand mußte   auch   schon   mal   als   Schreibtafel   herhalten.   Einige   Taucher   haben   sich   hier   mit   mehr   oder   weniger   sinnvollen   Sprüchen verewigt.
Pioniertafel 2 Tiefe: 0 - 15 Meter Die   Tiefenangabe   bezieht   sich   hier   nur   auf   den   Wandteil.   Der   anschließende   Steilhang   ist   wesentlich   tiefer   und   führt   streng genommen   bis   198   Meter,   aber   so   tief   will   ja   keiner.   In   etwas   mehr   als   40   Meter   findet   man   einen   alten   VW-Käfer.   Der Steilhang   selbst   wird   von   wirklich   mächtigen   Felsblöcken   abwechslungsreich   gestaltet.   Der   Einstieg   erfolgt   über   die   alte Panzerrampe. Man sollte jedoch in jedem Fall ein Seil mitnehmen. Speziell beim Ausstieg kann dies sehr nützlich sein.
Fleckerlspitz Tiefe: 0 - 60 Meter Der   Einstiegsbereich   liegt   direkt   an   einem   alten   Baum,   der   sichtbar   von   einem   Blitz   ge-   troffen   wurde.   Eigentlich   ist   von   ihm nicht   mehr   wirklich   viel   übrig.   Die   Wand   ist   sehr   groß.   Nicht   nur   in   der   Tiefe,   sonder   auch   was   die   Länge   betrifft.   Ein   Tauchgang reicht   hier   nicht.   In   mehr   als   55   Meter   Tiefe   gibt   es   einen   Wandfuß.   Allerdings   ist   damit   noch   nicht   das   Ende   erreicht.   Wo   das liegt   will   man   auch   nicht   wissen.   Genau   gegenüber   von   diesem   Tauchplatz   sieht   man   eine   Landzunge.      An   der   Spitze   dieser Landzunge beginnt in 40 Meter Tiefe eine weiter Steilwand. Aber dieser Platz ist nur schwimmend, oder tauchend zu erreichen.
Steinbruch Tiefe: 0 - 50 Meter An   der   Mautstraße   (diese   ist   nur   im   Sommer   Gebührenpflichtig)   des   südlichen   Seeufers   findet   man   einen   kleinen   Steinbruch mit   ausreichend   großem   Parkplatz.      Der   Steilhang   ist   mäßig   interessant,   abgesehen   von   dem   Ruderboot   das   in   ca.   40   Meter Tiefe   liegt.   Jedoch   gibt   es   im   flachen   Bereichen   Pfähle   und   in   deren   Umgebung   Flußbarsche   und   auch   Hechte.   Sehr   schön   sind auch die Felsen im Bereich der Einstiegsstelle. Bei Niedrigwasser liegen diese bis zu 2 Meter über dem Wasserspiegel.